Turnerische Herausforderungen nicht nur für die Älteren

News Admin
14.09.2024

22 Leiterinnen und Leiter der Thurgauer Turnvereine haben sich in Wigoltingen weitergebildet, um die Seniorinnen und Senioren der Turnfamilie bestmöglich zu begleiten. Bericht und Bilder sind online.

Gabi Wüthrich - Die hohe Nachfrage nach Kursen für ältere Mitglieder zeigte sich bereits im Frühlingskurs mit 59 Teilnehmern. Der Herbstkurs ist mit 22 Teilnehmenden etwas kleiner, was auf die oft am Bettagswochenende stattfindenden Vereinsreisen zurückzuführen sein könnte, vermutet Kursleiter Walter Hausammann. Für das nächste Jahr sei bereits ein neuer Termin festgelegt, um besser auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingehen zu können.

Anschauliche Beschreibungen für anpassbare Übungen

Die Übungen sind auf ein breites Altersspektrum der Turnenden ausgerichtet. Während des Einturnens gibt Hausamman Hinweise zur Anpassung der Intensität, und erinnert an wichtige Aspekte wie Atmung und Beckenboden. Der Kursleiter verwendet bei den Mobilisationsübungen anschauliche Bilder wie „Äpfelpflücken“ oder „Tomatenabnehmen“.

Äpfelpflücken

Die anspruchsvollen Kraft-und Koordinationsübungen mit Hüft- und Beinkreisen veranlassen einige Teilnehmende schon einmal dazu, ihre Trainerjacken abzulegen. Alle sind hochkonzentriert dabei. Eine Diskussion ergibt sich zum Thema Dehnen am Ende der Lektion – insbesondere zur Frage, ob dabei Musik gespielt werden soll. Walter Hausammann empfiehlt, den individuellen Vorlieben der Teilnehmer Rechnung zu tragen. Ausserdem weist er auf spezifische Techniken hin, um das Aufstehen von der Matte für ältere Teilnehmer zu erleichtern.

Breites Altersspektrum in den Turnstunden

Erika Meier von Wiezikon-Horben meint, dass sie ihre Ü70-Jährigen eher nicht am Boden einturnen lassen würde. „Aber es kommt sehr darauf an, wie die Zusammensetzung in der Gruppe ist“, sagt sie. Ihre Teilnehmenden seien im Alter zwischen 40 und über 70 Jahre, was eine Vielzahl von Bedürfnissen mit sich bringe. Judith Berliat aus Warth-Weininge berichtet, dass ihre Kurse für über 55-Jährige regelmässig von rund 12 Leuten besucht werden, oft „bis es nicht mehr geht“.

Die erste Schwerpunktlektion dreht sich dann ganz um Koordination. Irene Bürgi stellt den Leitenden dabei Aufgaben, die selbst für die Jüngeren anspruchsvoll sind: Gleichzeitig den rechten Arm in einer Acht und den linken im Quadrat rotieren zu lassen, braucht einiges an Übung und Koordinationsfähigkeiten – und bringt die Leiterinnen und Leiter zum Schmunzeln und Kopfschütteln. Anschliessend probieren sie in Vierergruppen verschiedene Übungsformen aus, immer geleitet vom Gedanken an mögliche einfachere oder schwerere Varianten.

Varianten

Der „Königsklasse“ gerecht werden

Die Fortbildung beinhaltet im zweiten Teil auch eine Line Dance-Lektion bei Doris Kläusler sowie eine Runde Soft-Handball mit Hans Heim. Den Abschluss bildet ein gemeinsames Austurnen mit anschliessendem Pizzaplausch. Insgesamt reflektiert der Kurs die Bemühungen, Seniorenturnstunden abwechslungsreich und herausfordernd zu gestalten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der älteren Turngeneration – oder der „Königsklasse“, wie Walter Hausamman sie nennt – gerecht zu werden.

Hier gehts zu den Bildern.

Auf dem Laufenden bleiben mit dem TGTV-Newsletter.